GRESB als Bewertungssystem für Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche

In der Immobilienbranche wird Nachhaltigkeit aufgrund des Klimawandels und der Verknappung der Ressourcen immer wichtiger. Immer mehr Immobilienunternehmen achten daher auf ESG-Kriterien, bei denen es um Umweltschutz, soziale Verantwortung und eine verantwortungsvolle Unternehmensführung geht.

Um die ESG-Kriterien bewerten zu können, wird ein ESG-Scoring-Standard genutzt. Der am weitesten verbreitete ESG-Scoring-Standard in Europa ist das GRESB-Rating.  

GRESB-Rating als international anerkanntes Bewertungsverfahren

GRESB ist die Abkürzung für Global Real Estate Sustainability Benchmark, was globales Immobilien-Nachhaltigkeits-Benchmark bedeutet. Speziell in der Immobilienwirtschaft ist das GRESB-Rating ein international anerkanntes Bewertungsverfahren und wurde 2009 von Investoren und Immobilienfonds-Inhabern eingeführt. Mit dem GRESB-Rating werden Nachhaltigkeitskriterien bewertet. Grundlage dafür sind die ESG-Kriterien: 

 

  • E für Environment (Umwelt) 
  • S für Social (soziale Verantwortung) 
  • G für Governance (Unternehmensführung) 

 

Anleger und Manager sollen Immobilien oder Immobilienfonds aufgrund unabhängiger Benchmark-Ergebnisse besser bewerten können. Mit GRESB werden verwertbare ESG-Daten, Benchmarks und Erkenntnisse transparent dargestellt für die Finanzmärkte. GRESB ist anders als andere ESG-Ratings spezifischer auf die Immobilienbranche angepasst. 

GRESB Kriterien

Bewertungskriterien bei GRESB

Bei der Bewertung nach GRESB werden zahlreiche ESG-Kriterien herangezogen. Wichtige Kriterien für die Bewertung sind unter anderem: 

 

  • Treibhausgasemissionen 
  • Energie- und Wasserverbrauch 
  • Mitarbeitermanagement 
  • soziale Auswirkungen auf die Gemeinschaft 
  • Corporate Governance 

 

Ein Unternehmen oder ein Immobilienfonds sind umso nachhaltiger aufgestellt, je höher das GRESB-Rating ausfällt. Fonds mit einem hohen GRESB-Rating versprechen langfristig stabile Renditen für Investoren. Gleichzeitig kann auf Grundlage von GRESB auch ein Nachhaltigkeitsbericht erstellt werden, da GRESB als ganzheitliches Messinstrument alle Dimensionen von ESG beleuchtet.

Bestandteile des GRESB-Scores

Um möglichst aussagekräftige Bewertungen zu liefern, werden für den GRESB-Score verschiedene Kriterien herangezogen und unterschiedlich gewichtet. Der GRESB-Score setzt sich derzeit folgendermaßen zusammen:  

  • KPIs (Key Performance Indicators als betriebswirtschaftliche Schlüsselzahlen) zu 25,6 Prozent 
  • Einbindung der Anteilseigner zu 23,8 Prozent 
  • Chancen und Risiken zu 13,2 Prozent 
  • Gebäudezertifizierung zu 11 Prozent 
  • Politik und Offenlegung zu 9,5 Prozent 
  • Monitoring und Tools zu 9,5 Prozent 
  • Management zu 8,1 Prozent 

 

Möglichkeiten zur Verbesserung der GRESB-Bewertung

Um ihre GRESB-Bewertung und damit verbunden die Erfolgschancen zu verbessern, haben Unternehmen verschiedene Möglichkeiten:  

 

  • Ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie: Um nachhaltig zu handeln, sollten Unternehmen eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie umsetzen. Mit den in der Strategie definierten Zielen, Maßnahmen und Handlungsplänen lässt sich der ESG-Score eines Unternehmens kontinuierlich verbessern. Immobilienunternehmen können Nachhaltigkeit in ihre Unternehmenskultur integrieren. 
     
  • Identifikation von Chancen und Risiken: Unternehmen müssen ihre Chancen und Risiken feststellen, um ihre GRESB-Bewertung zu verbessern. Das gelingt, wenn sie ihre Liegenschaften und Geschäftsprozesse prüfen. 
     
  • Integration der ESG-Kriterien in Investmententscheidungen: Werden ESG-Kriterien zum Bestandteil von Investmententscheidungen, können Investoren darauf vertrauen, dass sie in Projekte investieren, die sich positiv auf Umwelt, Gesellschaft und Unternehmensführung auswirken. 
     
  • Messung und Überwachung der ESG-Performance: Unternehmen sollten ihre ESG-Performance stets im Auge behalten und sie messen und überwachen. Transparenz ist gegeben, wenn Unternehmen darüber berichten.
GRESB

GRESB-Ranking als gutes Ergebnis

Ein gutes Ergebnis ist ein GRESB-Rating, wenn eine hohe Punktzahl erreicht wird. In den einzelnen Bewertungskriterien muss eine gute Performance erreicht werden.

Die Teilnahme am GRESB ist zumeist mit einem hohen Initialaufwand verbunden. Verschiedene Anforderungen können erst in den darauffolgenden Jahren bereitgestellt werden, beispielsweise Angaben zum Mieterstrom. Bei der Teilnahme am GRESB können sich Unternehmen daher schrittweise im Laufe der Jahre in den einzelnen Handlungsfeldern verbessern. Insofern kann GRESB auch als Maßstab für einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess hinsichtlich ESG herangezogen werden. 

Auf Basis der Punktzahl werden bei GRESB eins bis fünf Sterne vergeben. Bei der initialen Eingabe ist ein Ergebnis von zwei bis drei Sternen als gut zu betrachten. Teilnehmer erfahren anhand von Score-Karten, wie sie im Vergleich zu ihren Wettbewerbern abschneiden.

 

Bedeutung der GRESB-Bewertung in der Immobilienbranche

Unternehmen, die an der GRESB-Bewertung teilnehmen und ein gutes Ergebnis erzielen, verbessern ihre Nachhaltigkeitsleistung. Langfristig können sie ihre Marktposition festigen und sich Wettbewerbsvorteile sichern. Schwachstellen in der Nachhaltigkeitsstrategie lassen sich von den Unternehmen schnell aufdecken. Um ihre GRESB-Bewertung zu verbessern, können die Unternehmen die entsprechenden Maßnahmen einleiten.  

 

Die GRESB-Bewertung führt zu mehr Transparenz bei den Immobilienunternehmen und fördert auch deren Innovationsbereitschaft. Mit neuen Geschäftsmodellen und Technologien können die Unternehmen die Nachhaltigkeit fördern. Die Unternehmen schaffen Anreize für Investoren. 

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